Die historischen Lager- und Speicherhäuser im Hafen von Kopenhagen zählen zu den schönsten Industriearealen Dänemarks. Viele der hier stehenden Backsteinbauten sind bereits 300 Jahre alt und wurden in der jüngsten Vergangenheit zu Wohn-, Büro- und Kulturbauten umfunktioniert. Allein Krøyers Plads blieb davon lange Zeit verschont: Viele Projektentwickler und Investoren haben sich um diese direkt am Wasser liegende Brachfläche bemüht und Konzepte vorgeschlagen, die in der lokalen Bevölkerung jedoch allesamt auf Ablehnung stiessen. Am Ende entschied man sich, das 20'000 Quadratmeter grosse Industrieareal partizipativ und basisdemokratisch abzuwickeln und Anrainer in die Planung miteinzubeziehen.
Das Resultat ist ein lebendiges Stückchen Stadt, das wie eine feine, sorgfältig gearbeitete Plombe zwischen Königlichem Schauspielhaus und dem Freistaat Christiania an die Wasserkante gesetzt wurde. Die drei Baukörper ragen bis zu sechs Stockwerke in die Höhe und orientieren sich in Lage, Grösse und Proportion an der umgebenden Bebauung. Die geknickten Dachflächen, die sich wie eine kantige Hügelkontur an der Fassade abzeichnen, wirken wie ein leicht verspieltes Zitat der historischen Giebel, Gauben und Kranhäuschen, die den Hafen von jeher prägen.
Besonders sensibel ist die Materialwahl, denn die Architekten beschlossen, zwei gänzlich unterschiedliche Ziegelsteine individuell zu entwickeln und auf diese Weise die Vielfalt des Ortes in die Gegenwart weiterzutragen.