Mit kleinen Interventionen stärkten Studioser den sozialen Zusammenhalt im Tessiner Dorf Monte. Die Menschen und ihre Geschichten bilden den Ausgangspunkt für die Projekte des jungen Büros.
«Das Unvorhersehbare beim Zusammentreffen von Menschen und Dingen war schon bei unserer ersten Zusammenarbeit Thema», erzählt Tiziano Schürch. «Und dieses Thema ist uns immer wichtiger geworden», ergänzt Rina Rolli. 2019 leiteten die beiden an der Universität Mayor in Santiago einen Workshop für Studierende. «Rina half mir beim Diplom an der ETH, und ich fragte sie, ob wir den Workshop gemeinsam durchführen wollten.» Noch im gleichen Jahr folgte die Gründung von Studioser.
In einem Gemeinschaftsbüro in Zürich arbeitet Rolli, und hier finden auch die Arbeitstreffen statt. Schürch ist aus Lugano angereist, wo er lebt. Beide sind im Tessin aufgewachsen und der Region bis heute verbunden. Das Leben beidseits der Alpen sehen sie als Gewinn: «Der räumliche Einfluss hat ein Potenzial, aus dem wir schöpfen.» Ihre Arbeitsfelder sind vielfältig. Rolli unterrichtet am Lehrstuhl von Jan de Vylder an der ETH und ist Teil des Möbelkollektivs Piccolli. Schürch ist für das Istituto Internazionale di Architettura, kurz i2a, in Lugano tätig und lehrt in Barcelona als Assistenzprofessor. Dichte Mittelmeerstädte faszinieren ihn. Mit Blick aus dem Atelier meint Schürch: «Zürich ist noch keine dichte Stadt, viele Gebäude berühren sich nicht.»