Der Fyraabig-Ziegel bzw. im Deutschen der Feierabendziegel geht auf eine bereits rund 600 Jahre alte Tradition der Ziegelbrenner zurück. ZZ führt diese Tradition schon seit Jahren fort und stellt jährlich einen neuen Fyraabig-Ziegel in limitierter Auflage her. Das diesjährige Motiv ist der Ziegelschläger.
Feierabendziegel 2015
Woher stammt das Wort «ZIEGEL»?
Ziegel ist ein Lehnwort aus dem Lateinischen: «TEGULA » .
(zu: tegere = (be)decken)
Ton, Mensch, Ziegel – mystische Dreieinigkeit
Der Ziegel ist der erste mit Hilfe der vier Lebenselemente – Erde, Wasser, Luft und Feuer – geschaffene künstliche Baustoff, mit dem sich der Mensch ein elementares Existenzbedürfnis, das Wohnen, erfüllen konnte.
Der Ziegler kann sowohl ein Dachplatten- als auch ein Mauersteinhersteller sein. Das ältere Verfahren ist sicher die Herstellung eines Backsteins. Grössere Unterschiede gibt es bei den Ziegelformen. Die Herstellung eines Dachziegels ist anspruchsvoller, da der Ziegler Form und Brennbarkeit genau abstimmen muss. Aus diesem kam der Dachziegel viel später auf den Markt als der Backstein.
Bereits vor ca. 15‘000 Jahren gab es Lehmziegel. Seit ca. 6‘000 Jahren werden Ziegel gebrannt und vor rund 2‘000 Jahren schufen studierte Römer komplette Ziegelbauwerke.
Die Römer brachten die Verfahren in die Regionen nördlich der Alpen, obwohl für einzelne Bauvorhaben bereits sehr früh riesige Mengen gebrannter Ziegelsteine verarbei - tet wurden. Allein für den Bau des berühmten Turms zu Babel, der mehrfach zerstört und immer wieder aufgebaut wurde, brauchte es rund 85 Millionen Ziegel.
Für die Herstellung des Ziegels musste der Ziegelschläger unterschiedliche Verfahren einhalten. Vor allem dem Austrocknen des Ziegels kam später eine grosse Bedeutung zu. Der Ziegelschläger durfte den Ton keinesfalls aus Bequemlichkeit zu weich machen, weil der Formling sonst beim Trocknen riss oder sich verzog.
Letzter Ziegel eines Tagwerks – der «Fyraabig» Ziegel.
Offenbar wurde jeweils der letzte Ziegel eines Arbeitstags als Abschluss des Tagwerks mit einer Verzierung versehen. Dabei gelangten ganz unterschiedliche Motive zur Anwendung. Festgehalten wurden neben Schutzund Glückszeichen auch kurze Geschichten oder Sinnsprüche.
Ferner wurden oft auch Verträge und Rechnungen in die noch weichen Ziegeloberflächen geritzt. Allen diesen Texten und Verzierungen gemeinsam war ihr Bezug zum Alltag, zum Handwerk oder zu einer damaligen Aktualität im Leben der Ziegelbrenner.