Der Fyraabig-Ziegel bzw. im Deutschen der Feierabendziegel geht auf eine bereits rund 600 Jahre alte Tradition der Ziegelbrenner zurück. ZZ führt diese Tradition schon seit Jahren fort und stellt jährlich einen neuen Fyraabig-Ziegel in limitierter Auflage her. Das diesjährige Motiv ist der Mesolimulus.
Feierabendziegel 2014
Was haben der Pfeilschwanzkrebs und der Lehm gemeinsam?
Beide feiern ihren 150-millionsten Geburtstag.
Ton ist der wichtigste und älteste Rohstoff für die Herstellung von Keramik. Als Bestandteil von Lehm wird er für die Herstellung von Dachziegeln sowie Backsteinen benötigt.
In unseren Breitengraden existiert Lehm, welcher bis zu 150 Millionen Jahre alt ist. In der Fauna kommen ebenfalls Lebewesen vor, welche vor über 150 Millionen Jahren gelebt haben und auch heute noch vorkommen. Dazu gehört der Mesolimulus (Pfeilschwanzkrebs), welcher in marinen Flachwasserbereichen sowie Brackoder Süsswasser heimisch ist.
Der Körper des Pfeilschwanzkrebses ist dreigeteilt in Kopfschild (Cephalothorax), Mittelteil (Opisthosoma) und Stachel (Telson). Unter dem Opisthosoma liegen Mund und 6 Beinpaare, davon wird das vorderste als Kieferfühler zur Nahrungsaufnahme und die restlichen Paare werden als Laufbeine benutzt. Die Nahrung besteht aus Würmern, Krustaceen und Mollusken.
Pfeilschwanzkrebse werden bis zu 85 cm lang. Ihre Färbung reicht von dunkel-rotbraun bis schwarzbraun.
Laufen Pfeilschwanzkrebse, so werden die Beine alternierend bewegt. Während des Schwimmens, mit der Ventralseite nach oben, schlagen die Beine synchron. Der Stachelschwanz dient als Hilfe beim Umdrehen sowie als Steuer. So versuchen sie mit ruckartigen Bewegungen der gegeneinander beweglichen Körperteile Gefahren zu entkommen.
Letzter Ziegel eines Tagwerks – der «Fyraabig» Ziegel.
Offenbar wurde jeweils der letzte Ziegel eines Arbeitstags als Abschluss des Tagwerks mit einer Verzierung versehen. Dabei gelangten ganz unterschiedliche Motive zur Anwendung. Festgehalten wurden neben Schutzund Glückszeichen auch kurze Geschichten oder Sinnsprüche.
Ferner wurden oft auch Verträge und Rechnungen in die noch weichen Ziegeloberflächen geritzt. Allen diesen Texten und Verzierungen gemeinsam war ihr Bezug zum Alltag, zum Handwerk oder zu einer damaligen Aktualität im Leben der Ziegelbrenner.